Fahrradrundtour Recknitztal

Text und Fotos: Wyn Hoop

Streckenabschnitte
Tessin – Vilz (2,5 k) – Thelkow (7,8 km) –  Rittergut Nustrow (6,2 km) – Gutshaus Samow (3,7 km) – Gutshaus Duckwitz (2,6 km) – Schloss Lühburg (1,9 km) – Walkendorf (5,3 km) – Gut Dalwitz (2,6 km) – Stechow (2km) – Wesselstorf (4 km) – Selpin (3,3 km) – Tessin (5,9 km).

Gesamtdistanz  52 km, leichte Tour mit maximal 20 m Höhendifferenz auf den Streckenabschnitten.
Bis auf den Abschnitt zwischen Stechow und Wesselstorf überwiegend gut befahrbar, Wirtschaftswege, Landstraßen.

Umgebung: große Ackerflächen (Rübenfelder), kleinere Waldabschnitte.

Bademöglichkeiten: Duckwitzer See, Walkendorf Schloßsee, westlich der Ortschaft.

Pois: Rittergut Nustrow und Landschaftspark, Gutshaus und Park in Samow,  Lühburger Schloss, Walkendorf (Wossidlo Haus: Museum des Volkskundlers und Sprachorschers Richard Wossidlo). Gut Dalwitz.

Übernachtung: Rittergut Nustrow (gemütliche Zimmer), Gutshaus Samow (großzügige Ferienwohnungen), Gut Dalwitz (Geschmackvoll eingerichtete Zimmer im Gutshaus und Ferienwohnungen im Verwalterhaus).

Restaurants: Hofrestaurant in Samow, Hofrestaurant auf Gut Dalwitz (urige Atmosphäre, Biofleisch aus eigener Erzeugung).

Wer alles in Ruhe genießen und besichtigen will, sollte 2 Tage einplanen. Wem es nur auf Strecke ankommt, kann die Tour leicht in einem Tag bewältigen.

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Start in Tessin

Irgendwo zwischen Kovalz und Nustrow


An einem kühlen Herbstmorgen starten wir die Tour vom Tessiner Bahnhof in Richtung Vilz, vorbei  an der evangelischen Backsteinkirche St. Johannis, weiter auf der B 110 bis zur Wasserwanderstelle an der Recknitzbrücke, weitere 1,2 km auf einem Fahrradweg entlang der B 110 nach Vilz, bis links eine Straße abzweigt, die sich in einem Wirtschaftsweg nach Kowalz fortsetzt.  Durch weite Ackerflächen, entlang des alten Rübenbahndamms, fahren wir 3,1 km bis zum Weiler Sophienhof, strampeln weiter bis zur rechten Abzweigung nach Kowalz und weiter an Tümpeln vorbei bis Thelkow (3,3 km).

Wir folgen der Dorfstraße 24 weiter, bis die Straße um 90° nach rechts abknickt, zur kleinen Ortschaft  Alt Stassow. Hier verlassen wir die Dorfstaße 24 und biegen scharf  nach Südosten auf einen Wirtschaftsweg ab, der uns unter der Autobahn A 20 zum Rittergut Nustrow führt (4 km).

 

Rittergut Nustrow

Empfangshalle von Hotel Rittergut Nustrow


http://nustrow.de/

Nustrow wird als Hotel genutzt und von den Eigentümern persönlich geleitet. Schritt für Schritt wird das Gebäude sensibel saniert. Ein Rundgang durch die sehenswerten Räume und den großen Landschaftspark ist ein „Muss“.

Gut Samow

Im Jagdzimmer von Gutshaus Samow


http://www.herrenhaussamow.de/

Weiter geht’s auf der Dorfstraße in Richtung Südost bis zum Gut Samow (3,7 km). Hier sollte man Rast im Hofrestaurant machen und Kaffee mit selbstgemachtem Kuchen genießen. Abends serviert das Hofrestaurant Leckereien wie Wildhackbraten mit Knusperspeck oder Wildgoulasch ungarisch mit Spätzle. Der Hausherr ist Weinkenner und hat immer gute Tropfen im Haus. Vielleicht nehmen Sie sich die Zeit zum Übernachten und lassen im stilvollen Jagdzimmer am Kamin mit einer Flasche guten „Roten“ den Abend ausklingen.

Schloss Duckwitz

Gutshaus Duckwitz am gleichnamigen See


http://www.ferien-am-schloss.de/

Von hier radeln wir 2,6 km durch Felder und Wiesen zum vorbildlich restaurierten Schloss Duckwitz. Auch hier gibt es Ferienwohnungen im ebenfalls restaurierten Marstall. An der Ostseite des 15 Hektar großen Sees befindet sich eine  Badestelle. Zander, Aale, Welse und Plötzen bevölkern den See.


Bald erreichen wir das Südende des Sees. Von hier schweift der Blick über die schilfgesäumten Ufer bis Schloss Duckwitz; jetzt fahren wir linksabbiegend auf der B 110 bis Lühburg (1,9 km).

Schloss Lühburg

Schloss Lühburg, das älteste Gutshaus im französischen Stil


In Lühburg steht das älteste Gutshaus in französischem Stil in Mecklenburg. Ende der 1990er-Jahre wurde das ehemalige Gutshaus, das seit 1970 Brandruine war, wieder aufgebaut. Heute sind darin Ferienwohnungen eingerichtet.  Die Anlage ist von einem 15 m breiten Burggraben umgeben, ein interessanter Landschaftsgarten mit seinen weit verzweigten Wegen und das schöne Lindenrondell sollte man besichtigen.
Seit 2010 ist Dorothee Calsow, geborene Gräfin von Basswitz für das ehemalige Haus ihrer Urgoßeltern verantwortlich. Seitdem hat sich die etwas muffige Athmosphäre deutlich verbessert.
Zurück auf der B 110 bis zur Linksabzweigung der Gü 33. Auf dieser wenig befahrenen, von Alleebäumen gesäumten Straße passieren wir Pferdekoppeln, Waldstücke, Felder und erreichen nach 5,4 km die Ortschaft Walkendorf.

Walkendorf


In der Gemeinde hat der Förderverein der Heimat- und Kulturpflege im nördlichen Kreis Güstrow sein Domizil  - er ist sehr aktiv. Hier besichtigen wir das Wossidlo Haus, Museum für den Volkskundler und Sprachforscher Richard Wossidlo. Ab 1883 bereiste Wossidlo nahezu jeden Ort Mecklenburgs und hielt die kulturellen Traditionen, wie zum Beispiel Geschichten, Liedgut und  Bräuche fest.


 Auch die Dorfkirche aus dem 13 Jahrhundert, mit ihrem Schnitzaltar aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, wartet auf Besichtigung. Westlich der Ortschaft liegt der 3 Hektar große Schloßsee, in dem man vortrefflich baden kann.


Walkendorfs Kirche aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Wand- und Gewölbemalereien sowie ein Schnitzaltar aus dem 15. Jahrhundert blieben erhalten.

Gut Dalwitz


http://www.gutdalwitz.de/


Auf der L 232 strampeln wir 2,5 km bis Gut Dalwitz. Für die Besichtigung des vorbildlich geführten Gutes sollte man sich viel Zeit nehmen. Eine Umrundung des Schlosswassergrabens per pedes, auf schmalen Wegen über kleine Brücken, mit immer wieder hübschen Blicken auf Gutshaus und die von Linsen bedeckten Wasserflächen, sollte man sich gönnen.

 

Gutshaus Dalwitz mit den Eberbronzen am Eingang,
dem Wappentier derr Eignerfamilie von Bassewitz

Fleisch, Eier und Kartoffeln werden im eigenen Hofladen und direkt an Restaurants verkauft. Im Gutshaus gibt es 5 Doppelzimmer, im Verwalterhaus komfortabel eingerichtete Ferienwohnungen. Urlaub auf dem Reiterhof bietet sich besonders für Familien mit Kindern an.
Zwischen den Ortschaften Tessin, Lage, Teterow und Dargun ist die Touristenregin "Das Mecklenburger Parkland" entstanden. Federführend bei der Entwicklung war der Chef von Gut Dalwitz Heinrich Graf von Bassewitz.

Gutshaus Dalwitz, an drei Seiten vn einem Burggraben umgeben


Die Betriebsaktivitäten sind:

  • Mutterkuhhaltung mit 370 Mutterkühen und extensiver Ochsen- und Färsenmast auf ca. 700 ha für Qualitätsfleischprogramme
  • Legehennenfreilandhaltung mit 15.000 Legehennen
  • Zucht von südamerikanischen Criollopferden
  • Skudden zur Fleischproduktion für die gehobene Gastronomie
  • Getreidevermehrungsanbau auf 300 ha
  • Speisekartoffelanbau auf 60 ha
  • Waldbau auf 700 ha

Das Hofrestaurant „Remise“ bietet Hausmannskost mit Biofleisch aus eigener Erzeugung in uriger Umgebung und zu moderaten Preisen an – sehr empfehlenswert!

Stechow und Wesselstorf

www.gutshauswesselstorf.de

Von hier auf der Gü 37 in nördlicher Richtung erreichen wir nach 2 km die kleine Ortschaft Stechow.
Danach geht die Fahrt über „Indianerpfade“ querbeet nach Wesseltorf.
Ich beschreibe Ihnen den Weg, damit Sie ihn leichter finden, wobei ein Kompass und/oder GPS-Gerät hilfreich wäre:

  • Von Stechow 310 m bis Bachüberquerung,
  • weiter 400 m bis erneuter Bachquerung,
  • dann 420 m, zur Linken Nadelwald, zur Rechten der Bach und feuchte Wiesen, bis der Wald endet.
  • Von hier auf einem feuchten Pfad entlang des Baches zur rechten, erreicht man nach 2,8 km den links abzweigenden Weg nach Wesselstorf.
  • Nach Rechtseinbiegung gelangt man nach 1,5 km zum Dorf. Auch hier gibt es ein Gutshaus mit Ferienwohnungen 

Wer dieses „kleine Abenteuer“ nicht mitmachen will, fährt von Dalwitz ein kurzes Stück auf der L 232 in Richtung Preberede, biegt rechts ab nach Polchow (5 km), wendet sich hinter Polchow scharf nach rechts auf einem Pfad nach Wesselsdorf (2,3 km).

Endspurt


Von Wesseltorf radeln wir 3,3 km auf einer verkehrsarmen Straße bis Selpin, von hier 2 km in nördlicher Richtung über Reddeshof bis zur Autobahnunterführung, dann weitere 1,2 km bis uns, links abgehend, ein Pfad durch herrlichen Mischwald bis zur Kreuzung der Straßen L 18 und B 110 führt. Auf der B 110 links einbiegend gelangen wir nach wenigen Metern an die Recknitzbrücke, um vielleicht noch einmal an der Badestelle in die Recknitz zu tauchen. Nach weiteren 1,2 km ist unsere Ausgangspunkt am Bahnhof Tessin erreicht.